Rituale und Aberglauben beim Golf

Golfen am Abend

Aberglauben gibt es in vielen Bereichen der Gesellschaft. Er kommt aber besonders oft dort vor, wo der Ausgang einer Handlung nicht genau vorherzusagen und eine Portion Glück mit im Spiel ist. Beim Glücksspiel ist das z. B. so und es ist naheliegend, dass das auch im Sport der Fall ist. Hier, wo so viel auf dem Spiel steht, versuchen Athleten auf diese Art das Glück herbeizuschwören, um Spiele positiv zu beeinflussen und um ihre Nerven zu beruhigen. Auch im Golf ist es da nicht anders.

Golfspieler bei Abendsonne

 

 

 

 

 

 
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So trägt Tiger Woods zum Beispiel immer am Finaltag ein rotes Hemd. Warum? „Meine Mutter sagt, Rot ist meine Farbe”, hat es der Star vor einigen Jahren auf seiner Website erklärt. Und mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Und man soll immer auf seine Mutter hören.“

Colin Montgomerie schwört dagegen auf die Farbe Weiß. Er meidet Rot und Gelb, da diese „für Wasser-Hindernisse stehen; Weiß hingegen steht für Grenzen”. Da sich der Ball innerhalb der Grenzen des Platzes befände, wählte Montgomerie Weiß als die für ihn passende Farbe. Doug Sanders wiederum findet, dass Weiß Unglück bringt.

Christina Kim hat gleich eine Reihe von Angewohnheiten, die sie strikt einhält und von denen sie überzeugt ist. Sie trägt beim Spielen immer ein grünes Kleidungsstück, stellt sicher, dass ihre linke Hosentasche leer ist und spielt immer zur gleichen Zeit vor dem Abschlag ihren ersten Übungsball.

Die Farbe des Kleidungsstücks, vor allem interessanterweise die Farbe Rot (man würde im ersten Moment vielleicht glauben, dass Rot mit Gefahr, Verletzungen usw. in Verbindung gebracht wird und nicht mit Glück), ist auch in anderen Bereichen ein Thema. Der Aberglauben rund um die beliebte Farbe existiert schon lange und ist weit verbreitet. Woods Mutter hat sie also nicht einfach nur so gewählt.

Ist Golf ein Gluecksspiel

 

 

 

 

 

 

 

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In der chinesischen Kultur, die ja eine der ältesten der Welt ist, ist die Farbe Rot zum Beispiel ein Symbol für Freude und Glück. In China, wie auch an vielen anderen Orten, weltweit, tragen Spieler vor allem in Casinos die Farbe Rot. Vom Hemd bis zur Unterwäsche versuchen sie dadurch das Glück auf ihre Seite zu bekommen. Die Farbe ist in jedem Casino auf die eine oder andere Art anzutreffen. Im Übrigen ist der Aberglaube bei Glücksspielern genauso ausgereift wie bei Golfern, wenn nicht noch mehr.

Für Christina Kim hat die Farbwahl eine praktische Bedeutung. Das grüne Kleidungsstück erinnere sie daran, „aufs Grün zu schlagen”, erklärte sie.

So komisch das auch klingen mag – es ist gar nicht so weit hergeholt, dass diese Bräuche den Spielern auch wirklich helfen. Dem abergläubischen Sportler geben Bräuche Selbstvertrauen. Wenn jemand glaubt, er hätte das Glück auf seiner Seite, verschwinden Unsicherheiten, er ist konzentrierter und es ist dadurch wahrscheinlicher, dass er auch erfolgreich ist. Christina Kim richtet ihren Fokus, mit Hilfe ihrer Gewohnheit etwas Grünes zu tragen, auf das Grün.

Und wie beginnen die besonderen Rituale? Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es ganz einfach ist: Ein abergläubischer Sportler will einen Erfolg ein weiteres Mal herbeibebeschwören. Also sucht er nach einem Auslöser … und entscheidet oft, dass etwas, das für andere vollkommen lächerlich klingt, zum positiven Ausgang beigetragen hat.

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